Kundgebung gegen Polizeigewalt und Stuttgart 21
am Freitag, 8. Oktober 2010 um 17 Uhr
auf dem Holzmarkt in Tübingen
Tübinger GegnerInnen von Stuttgart 21 protestieren gegen die
Polizeigewalt vom 30.9., als im Stuttgarter Schlossgarten Wasserwerfer, Tränengas, Pfefferspray und Schlagstöcken gegen SchülerInnen und andere friedliche Demonstrierende eingesetzt wurden. Mehrere Demonstrierende wurden schwer an den Augen verletzt. Zwei bangen um ihr Augenlicht. Auch ein Student der Uni Tübingen wurde schwer an den Augen verletzt. Der Verletzte musste am Freitag unter Vollnarkose an der Netzhaut operiert werden, da sie durch den Druck eines Wasserwerfers gerissen war. Wir fordern den sofortigen Rücktritt von Innenminister Rech, der die politische Verantwortung für den brutalen Polizeieinsatz trägt.
Wir lehnen das Milliardenprojekt „Stuttgart 21“ ab: anstatt die Bahn in der Fläche auszubauen (Elektrifizierung nach Sigmaringen, Horb und Herrenberg) oder eine Regionalstadtbahn voran-zutreiben sollen Milliarden für sinnlose Tunnels vergraben werden.
Stuttgart 21 ist aber auch ein gigantisches Umverteilungsprojekt:
während für bessere Bildung angeblich kein Geld da ist und die Stadt Tübingen bei Sozialem und Kultur kürzen will, sollen hier Milliarden zu Gunsten großer Baukonzerne umverteilt werden, die nicht daran denken Ihre MitarbeiterInnen auch anständig zu entlohnen: Schwarzarbeit, Leiharbeit, Dumpinglöhne. Das sind keine guten Arbeitsplätze, die da geschaffen werden.
Wir fordern einen sofortigen Baustopp. Es dürfen keine weiteren Bäume gefällt werden. Die Bevölkerung soll endlich über dieses Großprojekt in einer Volksabstimmung abstimmen dürfen!
Wir rufen weiterhin auf zur Teilnahme am Tübinger Schwabenstreich jeden Dienstag um 19 Uhr auf der Tübinger Neckarbrücke und an den Montagsdemonstrationen und Großdemon-strationen in Stuttgart, so auch am Samstag, 9. Oktober, 15 Uhr. Treffpunkt zur gemeinsamen Fahrt mit Baden-Württemberg-Tickts im Tübinger Hauptbahnhof ist um 13:20 Uhr, Abfahrt um 13:37 Uhr auf Gleis 2.