Beitrag der linksjugend [’solid] Tübingen&Reutlingen auf dem Rock gegen Rechts in Reutlingen am 20. Mai 2009
Unser Beitrag behandelt das Thema bürgerlicher Rassimus. Zu diesem Thema ist neulich die (schon erwähnten) Studie „Ein Blick in die Mitte – Zur Entstehung rechtsextremer und demokratischer Einstellungen in Deutschland“ erschienen.
Dort wurden den Befragten verschiedene Aussagen vorgelegt und gefragt, wie sie zuden Aussagen stehen. Der Aussage „Wir sollten endlich wieder Mut zu einem starken Nationalgefühl haben.“ stimmen 40% voll oder überwiegend zu. Der Aussage „Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken.“ stimmen 35% voll oder überwiegend zu. Der Aussage „Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet.“ stimmen 39% voll oder überwiegend zu.
Die Antworten sind schockierend. Diese und andere Ergebnisse zeigen, wie tief Rassimus in der deutschen Gesellschaft verwurzelt ist. Auch Antisemitismus findet sich bei Weitem nicht nur am rechten Rand: Der Aussage „Auch heute noch ist der Einfluss der Juden zu groß.“ stimmen 18% der Befragten zu.
Diese Menschen sind oft weit davon entfernt, überzeugte Nazis zu sein. Trotzdem sind ihre Positionen falsch und menschenfeindlich. Zudem sind sie anschlussfähig an extreme Rechte. Eine Gesellschaft, in deren Mitte rassistischen und antidemokratische Einstellungen vorherrschen, bringt Nazis hervor.
Das kapitalistische System befördert Konkurrenz, Rassismus und Nationalismus. Deshalb setzen wir uns für eine freie und solidarische Gesellschaft ein. Eine Gesellschaft ohne Rassismus, ohne Grenzen, ohne Nationen.
Konkret ist es aber auch wichtig, rechte Einstellungen zu bekämpfen, wo immer sie angetroffen werden. Das kann auch im privaten und beruflichen Umfeld sein. Egal ob Onkel Heini „die Juden“ für „irgendwie anders“ hält oder Steffi aus der 10b einen „lustigen Türkenwitz“ zum Besten gibt: Widersprich ihnen und sage klar, dass du diese Äußerungen nicht teilst. Rassismus ist nicht lustig! Rassismus müssen wir alle gemeinsam bekämpfen!