Gebühren-Boykott 2008 in Tübingen

Beteilige Dich am neuen Studiengebühren-Boykott!

Weitere Infos dazu findest Du auf der Website des AK Freie Bildung unter www.tuewas.org [Edit 29.05.2015: Link entfernt, Seite ist inzwischen tot]

Wir machen Infostände für den Boykott und für andere Verhältnisse, am 30.1, 6.2 und 11.2. jeweils von 12 bis 14 Uhr in der Mensa Wilhelmstraße.

Wir haben auch einen Aufruf zum Boykott geschrieben:

Bildung ist keine Ware, Studiengebühren boykottieren!

Im letzten Jahr hat die Landesregierung Studiengebühren eingeführt. Damit wurde Bildung endgültig zur Ware. Diese Eintrittsgebühr zur Universität trifft vor allem Studierende aus finanziell schwächeren Elternhäusern und verstärkt somit die ohnehin starke soziale Selektivität des hiesigen Bildungssystems.

Die Behauptungen, die Lehre würde mit dem Geld der Studierenden verbessert werden, waren von Anfang an Augenwischererei: Die Landesregierung hatte vor der Einführung der Studiengebühren bereits Gelder, zum Beispiel für Tutorien, gekürzt und diese Posten werden jetzt über Studiengebühren finanziert. Der scheinbare „Sachzwang“ ist also wie so oft selbstgemacht.

Doch selbst wenn die Studien-gebühren jetzt für irgendwelche sinn-volleren Dinge ausgegeben würden, wäre dies für uns kein Grund sie zu akzeptieren! Deshalb halten wir jede Diskussion um Sofas und Heizungen für irrelevant. Der Punkt ist: Bildung ist ein Grundrecht und darf nichts kosten. Die 500 Euro sind so fatal, weil sie das Recht auf Bildung angreifen, die Erhöhung auf mehrere Tausend Euro, die Staffelung nach Studiengängen und die Einführung von Schulgeld sind logische nächste Schritte. Deshalb müssen wir jetzt den freien Zugang zur Uni wieder erkämpfen und daher unterstützt die Hochschulgruppe [’solid].sds den Boykott der Studiengebühren, der von der Vollversammlung der Studierenden beschlossen wurde und vom AK Freie Bildung organisiert wird.

Für Proteste mit Perspektive

Die Kritik an Studiengebühren sollte unserer Meinung nach mit grundsätzlicher Gesellschaftskritik einhergehen. Notwendig ist dafür die Verbreiterung der Proteste über die Universitäten hinaus, denn Studiengebühren sind genauso wie Hartz IV oder Kürzungen bei ArbeitsnehmerInnen Ausdruck der gleichen gesellschaftlichen Logik und Verhältnisse. Der neoliberalen Logik der Vereinzelung sollte eine Solidarität der verschiedenen Proteste entgegengesetzt werden.

Wir wollen nicht nur das Bildungssystem verändern, sondern sehen auch, dass Reiche immer reicher und Arme immer zahlreicher werden. Eine Gesellschaft, die wir wollen, stellen wir uns grundsätzlich anders vor. In diesem Sinne:

Studiengebühren boykottieren!

Bildung befreien!

Die Verhältnisse zum Tanzen bringen!